Lightroom Grundlagen | Teil 1 – Richtige Katalogeinstellungen

Wer Lightroom von Anfang richtig einstellt hat auch Freude am Arbeiten und kann die beste Geschwindigkeit aus seinem System herausholen. Moment, die Geschwindigkeit wird doch durch den Prozessor und den Arbeitsspeicher bestimmt. Das ist korrekt, dennoch kann man mit der richtigen Wahl des Speicherortes von Katalo, Thumbnails und Originaldaten einen sehr guten und skalierbaren Workflow einrichten. Im folgenden Artikel erfährst Du wie!

Wenn Du wie ich einen Computer mit eingebauter SSD verwendest ist der Speicherplatz meist begrenzt. Wenn man also eine große Bildersammlung hat die aufgrund der großen RAW-Daten gerne mal die Terabyte Marke sprengt ist es nicht mehr möglich alles auf der verbauten Festplatte zu speicher. Wie in meinem Artikel über die Speichermedien bereits erwähnt nutze ich also zum Speichern meiner Datenbestände ein RAID aus zwei Festplatten die über FireWire800 mit meinem Mac verbunden ist.

Wie sieht nun also ein solches Szenario aus? Bei mir folgendermaßen:
Ich habe meinen Lightroom Katalog un die Vorschauen auf meiner internen SSD abgespeichert. Damit garantiere ich ein schnelles Öffnen von Lightroom und eine schnelle Darstellung der verwendeten Thumbnails. Meine ersten Schritte in Lightroom, wie öffnen, Bilder suchen bewerten, taggen oder Filtern nutzen also ausschließlich den Speed der SSD. Erst wenn es ans Eingemachte geht, ich also ein Bild zum Bearbeiten öffne, wird auf den langsameren Festplattenspeicher zugegriffen. Dort wird aber dann gezielt ein Bild geladen und dies geschieht in einer absolut akzeptablen Geschwindigkeit.

Diesen Workflow kann man aber noch weiter optimieren.
Wenn Ihr vom Fotografieren zurück kommt und die neuen Bilder sichern wollt, tut dies ruhig komplett auf der SSD. Nutzt dafür einen temporären Ordner, in den Ihr Eure Bilder von der Speicherkarte kopiert und importiert die Bilder von diesem Ort in Lightroom. Macht die ersten Sichtungen, löscht, bewertet oder wendet erste Entwicklungseinstellungen an. Wenn Ihr meint den Ordner so weit zu haben, dass er ins – nennen wir es „Archiv wandern kann. Verschiebt Ihr ihn auf das externe Laufwerk. Da die Vorschauen und Einstellungen ja erhalten bleiben, könnt Ihr immer noch schnell durch die Bilder klicken, müsst jedoch beim Bearbeiten des Originals wieder leicht langsamere Zugriffszeiten in Kauf nehmen.

Wichtig: Stellt ein, dass die Metadaten immer in einer Datei gespeichert werden. So habt Ihr neben Eurer RAW-Datei immer eine zusätzliche XMP-Datei. Diese beinhaltet alle Entwicklungseinstellungen. So könnt Ihr Eure Bilder auch weitergeben mitsamt Eurer Entwicklung. Oder aber auch archivieren. Diese Metadaten können auch wieder in Lightroom eingelesen werden, sodass Ihr Eure gemachten Einstellungen gesichert habt auch wenn der Lightroom Katalog einmal flöten geht.

So handhabe ich es auf jeden Fall. Wichtig ist jedoch, die richtigen Einstellungen bereits von Anfang an vorzunehmen.

Anhand der Screenshots zeige ich Euch meine Einstellungen:

TIPP: Wenn Ihr Eure Bilder in einen Ordner packt, könnt ihr diesesn später einfacher zu einem anderen Speicherort umziehen. Wenn man Lightroom den Speicherort des Ordners neu zuweist, werden alle unterverzeichnisse auch neu eingelesen. Hat man die Ordner jedoch auf oberster Ebene auf der Festplatte,
muss jeder einzelne Ordner neu verknüpft werden.

In den Lightroom Voreinstellungen könnt Ihr auswählen, welcher Katalog geöffnet werden soll. Man kann also auch mit mehreren Katalogen arbeiten. Da ich nur mit einem Katalog arbeite, möchte ich, dass der zuletzt verwendete geöffnet wird.

Eine weitere wichtige Einstellung um den Workflow zu beschleunigen ist die „Camera Raw Cache-Einstellung“. Der Cache sollte sich bestenfalls auf der schnellen SSD Platte befinden um einen schnellen Zugriff zu gewährleisten. Ebenso sollte er groß genug sein, mit Euren „aktiven“ Entwicklungen umzugehen.

Die Katalogeinstellungen geben einen Überblick über Speicherort, Größe, Erstellungsdatum etc.

In den Katalogeinstellungen kann man unter dem Reiter „Dateihandhabung“ die Vorschuabildgröße angeben. Diese setze ich immer auf die verwendete Bildschirmauflösung, um eine schnelle Vollbildvorschau zu ermöglichen.

Im dritten Reiter, den Metadaten, gibt es ein Häkchen, das je nach Workflow interessant ist. „Metadaten automatisch in XMP speichern“. Dies kann von Vorteil sein, wenn man seine Entwicklungseinstellungen samt RAW-Daten weitergibt. Die XMP-Datei beinhaltet alle Informationen die zur Entwicklung des Bildes von Nöten sind.

Im zweiten Teil zeige ich Euch anhand des Imporst der Bilder in Lightroom meine Ordnerstruktur, sowie das Anwenden von sinnvollen Standard-Einstellungen.

Melde Dich zum Newsletter an

Bildspeicher

Wie und wo drauf speicher ich meine Bilder am besten ab. Hier gehen die Meinungen bestimmt auseinander, aber ich möchte Euch hier von meinen Erfahrungen berichten und einige Fachbegriffe wie DAS, NAS, RAID, SSD, FAT32, NTFS oder Ähnliches erklären.

 

Ich persönlich schwanke immer noch zwischen DAS (Direct Attached Storage – also ein direkt an den Computer angeschlossener Speicher) oder NAS (Network Attached Storage – also ein über das Netzwerk angeschlossener Speicher). Wenn man auf das letzte i-Tüpfelchen Speed wert legt, der kommt sicher nicht an einer Lösung vorbei, die direkt an den Computer angeschlossen ist. Hier ist jedoch darauf zu achten über welche Schnittstelle diese verbunden wird. USB, FireWire800, eSATA oder Thunderbolt. Nur diese Schnittstellen bieten genug Datendurchsatz was jedoch auch bedeutet, dass der im Gerät verbaute Speicher auch diese Leistung erbringen muss. Als eigentlicher Bildspeicher ist diese Lösung schon sehr gut. Noch besser ist ein Gerät, welches die Funktion eines RAIDs mitbringt. Ein DAS ist letztendlich auch eine einfache Festplatte in einem Gehäuse, die an den Computer angeschlossen wird. Deshalb kommt der Begriff DAS im normalen Sprachgebrauch eigentlich nicht vor. Ich möchte diesen auch nur der Vollständigkeit halber erwähnen.

Ein NAS hingegen hat oft den charmanten Vorteil nicht nur als öder Speicherplatz zu dienen, sondern auch diverse Funktionen über das Netzwerk bereit zu stellen. So gibt es z.B. Medienserver, Webserver mit Download Funktionen, Cloudspeicher Support für diverse Dienste und je nach Modell auch die Sicherheit eines RAIDs. Hier kann man z.B. seine Dropbox weiter synchronisieren lassen, obwohl man den Rechner bereits ausgeschaltet hat.

Wozu RAID. RAID verbindet mehrere Festplatten zu einer Einheit. Dafür gibt es verschiedene RAID-Kombinationen. Jede Kombination hat Vor- und Nachteile, bzw. Stärken und Schwächen. Zählen wir mal die wichtigstenRAID-Kombinationen auf.

  • RAID 0

    • Striping – Beschleunigung ohne Redundanz
    • ab 2 Datenträgern
    • Voller Speicherplatz
    • Volle Geschwindigkeit
    • bei Ausfall eines Datenträgers alle Daten in Gefahr

  • RAID 1

    • Mirroring – Spiegelung
    • ab 2 Datenträgern
    • Halber Speicherplatz
    • Einfache Geschwindigkeit
    • bei Ausfall eines Datenträgers keine Daten in Gefahr

  • RAID 5

    • Leistung + Parität, Block-Level Striping mit verteilter Paritätsinformation
    • ab 3 Datenträgern
    • Hohe Kapazität
    • Hohe Leistung
    • Ausfallsicherheit

Hier muss man noch zwischen Hard- oder Software-RAID unterscheiden. Ein Hardware-RAID ist ein „echtes“ RAID mit einem Chipsatz, welcher den RAID-Verbund zur Verfügung stellt ein Software RAID macht dieses, wie der Name schon sagt, über eine Software (z.B. Linux oder UNIX).

Kommen wir zu den Kombinationen. (Diese erkläre am Beispiel von 2 verbauten Datenträgern, abgesehen von RAID5, dieses funktioniert erst ab 3 Datenträgern und aufwärts)

RAID 0 – Striping

Beide Datenträger werden zu einem Laufwerk zusammengefasst und das Maximum an Kapazität durch aufaddieren der Datenträger herausgeholt. Die Daten werden auf beide Datenträger verteilt um einen schnelleren Zugriff zu gewährleisten. Es werden also die Zugriffszeiten verkürzt und der Datendurchsatz gesteigert. Dieses Kombination bietet jedoch keinerlei Sicherheit. Fällt einer der beiden Datenträger aus, können Daten, die auf beiden Datenträgern verteilt abgespeichert sind unwiderruflich verloren gehen.

RAID1 – Mirroring

Bei dieser Kombination wird zwar die Kapazität halbiert, jedoch die Sicherheit um ein vielfaches gesteigert. Auch hier werden die Datenträger zu einem Laufwerk zusammengefasst, jedoch werden die Daten gleichzeitig auf beide Datenträger abgespeichert. Man erhält also die Geschwindigkeit eines Datenträgers, aber wenn einer der beiden Datenträger ausfällt, sind die Daten weiterhin auf dem Zweiten vorhanden und man kann den defekten Datenträger austauschen und die Daten erneut abgleichen. Diese Variante ersetzt jedoch in kleinster Weise ein Backup! Sie dient lediglich dazu den Ausfall eines Datenträgers zu kompensieren.

RAID5 – Kombination aus RAID0 und RAID1

RAID 5 bietet alle Vorteile. Der Nachteil – es funktioniert erst mit 3 Datenträgern und mehr. Geht man davon aus, dass man 3 x TB Festplatten verbaut, so werden 2 Festplatten zu einer gekoppelt und eine zum Backup genutzt. Jedoch nicht wie man meinen mag einzeln, sondern jede dieser Platte übernimmt einen Part. So erhält man später ein Laufwerk mit einer Kapazität von 3 TB, wobei jeder der Datenträger auch zur Spiegelung dient. Somit erreicht man bei RAID5 eine erhöhte Leistung und einen Ausfallschutz.

In der Praxis erhält man jedoch von den meisten Anbietern Desktop Platten mit RAID Funktion in einem Gehäuse, welches 2 Festplatten beinhaltet. Zu nennen wären hier z.B. die Western Digital Studio, Lacie oder auch G-Technology.

Kommen wir nun zu dem Dateisystem.

Je nach verwendetem Betriebssystem stehen verschiedene Arten zur Verfügung. Auf Windows-Systemem kommt meistens das NTFS-Dateisystem oder das FAT-Dateisystem zum Einsatz, beim Macintosh hingegen das HFS-Dateisystem.

Wichtig ist es hierbei auf seine Arbeitsumgebung zu achten. Soll die Festplatte mit den Bilddaten an verschiedenen Systemen, plattformübergreifend funktionieren oder nehme ich Bilddaten auf einem separaten Datenträger (Festplatte, USB-Stick, Speicherkarte) mit zum Kunden oder anderen Partnern.

Hier gibt es nun einige Restriktionen zu beachten. Nutzt man die Platte unter OS X kommen nativ lediglich HFS oder FAT32 in Frage. Der Nachteil von FAT32 ist allerdings, dass dieses Dateisystem keine Dateien größer 4 Gygabyte verarbeiten kann. Wenn man also Videodateien oder größere Composings hat, ist dieses Dateisystem nicht geeignet. NTFS aus der Windowswelt kann mit großen Dateien umgehen, jedoch kann OS X von Haus aus nur NTFS lesen, aber nicht schreiben. Dies geht nur mit Zusatztools die diese Funktionalität herstellen (z.B. Paragon NTFS). Dies kann jedoch beim Update auf ein neueres Betriebssystem wieder Probleme mit sich bringen und die Arbeitsumgebung unbrauchbar machen.

Andersherum kann ein HFS-formatierter Datenträger von Haus aus nicht an einem Windows-Rechner genutzt werden. Auch hier kann man auf Dritthersteller-Lösungen setzen (Paragon HFS+) wobei ich persönlich kein Freund solcher Maßnahmen in einer Produktionsumgebung bin.

Hier bietet sich also beim Arbeiten mit mehreren Betriebssystem ein NAS an, welches sein eigenes Dateisystem bereitstellt und plattformunabhängig Freigaben im Netzwerk über das jeweilige Protokoll zur Verfügung stellt (SMB, AFP).

Farbräume

Farbräume – ein Wort, welches man immer wieder hört, aber nichts damit anzufangen weiß. trotzdem ist es wichtig sich in gewissem Maße damit auseinanderzusetzen um keine bösen Überraschungen zu erleben. Ich will hier nicht auf techniche Details und Werte eingehen, sondern versuchen dieses Mysterium einfach zu erklären.

Für die digitale Fotografie sind in erster Linie RGB-Farbräume wichtig. Wieso Farbräume? RGB ist doch der Farbraum. Eben nicht. Es gibt mehrere RGB-Farbräume. Dcoh wie unterscheiden die sich und warum ist es für die Fotografie wichtig?

 


Wenn man sowieso, wie ich auch, im RAW-Format fotografiert, sind diese Einstellungen irrelevant, da RAW nur die aufgenommen Informationen in einer Datei speichert und nicht interpretiert/verarbeitet. Interessant wird diese Einstellung erst bei der direkten Aufnahme von JPG oder TIF-Dateien, die noch in der Kamera verarbeitet werden!


 

Gehen wir mal von den zwei häufigsten RGB-Farbräumen aus: sRGB und AdobeRGB. Bei vielen Kameramodellen lässt sich einer der beiden Farbräume einstellen. Aber warum sollte man das tun. Beide Farbräume unterstützen ein unterschiedliches Farbspektrum. Aber was heißt das im Alltag und welcher ist nun besser?

Ich persönlich nehme als erste Einstellung bei einer Kamera den Wechsel zum AdobeRGB Farbraum vor. Einfach weil dieser Farbraum ein größeres Farbspektrum abdeckt. Ich möchte bei der Aufnahme so viele Informationen wie möglich auf den Chip bannen, sei es bei der Auflösung, beim Dynamikumfang oder eben auch bei den Farben.

Um später bei der Bearbeitung mit allen Bildinformationen arbeiten zu können, müssen diese vorhanden sein. Ausgefressene Lichter oder zugesuppte Schatten lassen sich ebenso wenig retten wie nicht vorhandene Farbinformationen. Aber man sollte sich auch bewusst sein, dass jede Konvertierung im Grunde verlustbehaftet ist, da die Farbräume unterschiedliche „Stärken und Schwächen“ haben.

Richtig interessant wird es eigentlich erst, wenn man seine Bilder drucken möchte. Dort wird plötzlich aus einem leuchtenden RGB ein flaues CMYK Bild. Im Gegensatz zu Bildschirmen und deren RGB Farbraum, wo sich Licht aufaddiert und zu leuchtenden Farben wird, werden beim Druck von Bildern die Farben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz verwendet. Addiert man hier alle Farben, entsteht eine dunkle, unschöne Suppe. Mal ganz abgesehen davon, dass RGB die tollsten und strahlendsten Blau, Gelb und Rottöne zeugen kann. So wird schnell aus einem strahlend blauen Himmel oder einem Giftgrünen Blatt ein Grau-blauer Himmel oder ein mattgrünes Blatt.

Aber zur Umwandlung in einen druckfähigen Farbraum, komme ich in Zukunft drauf zurück, wenn ich das Tutorial über die Ausgabe von digitalen Fotos schreibe.

Der größere AdobeRGB Farbraum. Ein breiteres Spektrum an Farben wird abgedeckt.

Im Vergleich dazu, der sRGB Farbraum. Hier sieht man deutlich das kleinere Farbspektrum